Das Team des Forstreviers Schauenburg wird ab Montag, 16. August, mit der Holzhauerei in den Waldungen der Gemeinden Pratteln, Muttenz und Frenkendorf beginnen. Dieses Jahr stehen verschiedene Projekte zur Durchforstung, Waldrandaufwertung und Waldverjüngung auf dem Programm. Eine detaillierte Übersicht der geplanten Eingriffe finden Sie unter folgendem Link: «Unser Wald»/«Interaktiv».
Holzhauen muss geplant sein
Unsere Waldgebiete werden in einem Rhythmus von acht bis zehn Jahren durchforstet. Solche Eingriffe werden in Waldbeständen mittleren Alters – also zwischen 30 und 80 Jahren – durchgeführt. Räumungshiebe finden heute meist dort statt, wo der Wald wegen Trockenheit abstirbt.
Waldrandaufwertungen schliesslich werden nach dem betriebsinternen Waldrandpflegekonzept geplant und durchgeführt. Die Planung aller Arbeiten beginnt meist im Juni, wobei die Eingriffe vorab durch das kantonale Amt für Wald bewilligt werden müssen. Aufgrund der nassen Witterung in diesem Jahr können wahrscheinlich nicht alle Eingriffe wie geplant stattfinden: Die Böden sind teilweise zu nass, als dass sie von den schweren Maschinen befahren werden könnten.
Lokales Holz für Wärme und Möbel
Das geschlagene Holz wird zu einem Grossteil in der Region verwertet, wobei etwa die Hälfte für die Produktion von Wärme zum Einsatz kommt. Wir versorgen Wärmeverbünde in Muttenz, Frenkendorf und Basel mit Holz aus unserem Wald. Das wertvolle Stammholz, ungefähr 20 Prozent der anfallenden Holzmenge, wird in Schweizer Sägereien weiterverarbeitet. Es freut uns sehr, dass wir mit der Lamello AG in Bubendorf einen lokalen Partner gefunden haben, der einen Grossteil des anfallenden Buchenstammholzes kaufen wird. Die restlichen 30 Prozent des anfallenden Holzes werden im luzernischen Menznau zu Spanplatten, Laminatböden und anderen Holzprodukten verarbeitet.
Vitalität dank Vielfalt
Leider sterben nach wie vor viele alte Waldbestände mit Buchen ab. Einige der betroffenen Waldstellen werden von uns verjüngt. Dafür wird der Wald flächig entfernt und es entstehen Kahlflächen. Wichtig ist es nun, diese Waldbestände mit Baumarten aufzuforsten, die besser mit Trockenheit und Wärme zurechtkommen. Traubeneichen, Speierlinge, Elsbeeren, Lärchen und weitere Baumarten sind Arten, die sich dafür gut eignen und die wir deshalb gezielt fördern. Durch eine grössere Vielfalt der Arten und die Förderung resistenter Baumsorten wird der Wald in seinem Bestand robuster. Kahlflächen sind zwar für das menschliche Auge nicht ästhetisch. Für die Vitalität des Waldes ist es jedoch unerlässlich, alte und kranke Bäume zu entfernen, um junge, resistente Arten neu zu kultivieren. Schon zwei bis drei Jahre nach dem Eingriff entwickelt sich auf diesen Flächen eine hohe Biodiversität, die wiederum einer Vielzahl von Insekten, Sträuchern und Blumen Lebensraum bietet.
Bei Fragen zu einzelnen Eingriffen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Wir freuen uns über Ihr Interesse und Rückmeldungen aller Art.
Pratteln, August 2021
Markus Eichenberger, Revierförster